3. Station
Harmonik, Weg zum ganzheitlichen Welterlebnis
Noch einmal: Unser Bewusstsein ist gespalten:
Zwischen einerseits dem "Verstehen" unserer Außenwelt, so wie wir sie uns erklären. Oder besser, wie wir sie uns von anderen erklären lassen. Als Ergebnis von objektiv durch reproduzierte Beobachtung und Messung "gesichertem" Wissen und daraus kausal-logischem Denken wissenschaftlich erklärt.
Und andererseits dem, was wir, jeder von uns, in seinem Inneren „vernimmt". Und uns dann, je nach unserer „Gestimmtheit“ mit Angst oder Zuversicht erfüllt. Oder mit Ratloskeit und dann irgendwann Gleichgültigkeit, bzw. Abhängigkeit von ideologisch fixierten Vordenkern.
Also lassen wir uns belehren: über die unfassbaren Weiten des Universums und die von unseren Erfahrungsgewohnheiten nicht nachvollziehbaren „unberechenbaren“ (Quanten-)Sprüngen der ebenfalls unfassbar kleinen Bausteine der Welt. Und wir hören, dass mit diesen Theorien die Uranfänge der Welt mathematisch beschreibbar, und damit - zumindest theoretisch - vorhersagbar sind. Und sei es „nur statistisch“.
Und was nun?
Aber siehe da, besser höre da: Da hat vor über zweitausendfünfhundert Jahren ein gewisser Pythagoras bei Experimenten mit Glocken, Schmiedehammern, und insbesondere mit Saiten eines Monochordes festgestellt: es gibt eine geheimnisvolle Übereinstimmung mit den Zahlen-Ordnungen des Kosmos und unserer nach wunderbaren Klängen geordneten inneren Gestimmtheit.
Und tatsächlich findet rund zweitausend Jahre später der Astronom Johannes Keppler (1571-1613), dass die Planeten unseres Sonnensystems sich nach den Regeln der pythagoreischen Harmonik bewegen. Und der Mineraloge Victor Goldschmidt (1853-1933) findet, dass die gleichen Regeln für die Baugesetze der kristallisierten Materie gelten. Und schließlich findet Hans Kayser (1891 – 1964) über Experimente mit dem Monochord zu seiner Vision vom
Klang der Welt.
Die konsequente Fortführung von Hans Kaysers Vision vom Klang der Welt führt uns nun geradewegs zur Lösung der Bewusstseinsspaltung unserer Tage zwischen rational-objektiver Weltbeschreibung und subjektiv-emotionaler Antwort in unserem Inneren.
Die Entsprechung zwischen Zahl und Klang zeigt uns den Weg zur Übertragung dieser Entsprechung auf einen allgemeinen harmonikalen Zusammenhang zwischen einerseits rationalem Sehen, Zählen, Messen und kausal-logischem Denken und
anderseits emotionalem Hören, Spüren, Empfinden:
Über die Brücke Harmonik überwinden wir in einem integralen Bewusstsein beide Welt- und Lebensaspekte in
einem gesamtheitlichen Erleben.
Allerdings:
zum Betreten dieser Brücke bedarf es unserer vorbehaltlosen, demütigen Öffnung zu dem Wunder einer Schöpfung, die sich uns in einer immer wieder neu entstehenden Natur in einem immer wieder neu verwandelnden Kosmos offenbart.
Mit dieser Öffnung können wir uns Menschen dann als voll verantwortlich am Geheimnis der Schöpfung Mitwirkende erkennen und annehmen.